Datum: | 13.08.2025 |
Position: | 78°16.0'N / 015°24.7'E |
Wind: | N2 |
Wetter: | Nebel |
Lufttemperatur: | +8 |
Reisende aus allen Ecken der Welt fanden ihren Weg hierher – manche hatten bereits Nächte in Longyearbyen verbracht und das arktische Flair in sich aufgenommen, andere kamen erst am Morgen mit dem Flugzeug an, die Vorfreude noch frisch in den Augen. Am Nachmittag herrschte geschäftiges Treiben am Kai, als wir uns neben dem markanten blauen Rumpf der Plancius versammelten – jenem Schiff, das uns in den kommenden 20 Tagen nach und um Nordostgrönland tragen würde.
Ab 16 Uhr empfingen uns das Oceanwide-Expeditionsteam und die Crew mit warmem Lächeln und einer ansteckenden Abenteuerlust. Nachdem wir unsere Kabinen entdeckt und das Gepäck verstaut hatten, zog es viele in die Lounge, wo dampfende Tassen Kaffee und Tee einen wohltuenden Moment der Ruhe boten, bevor das erste offizielle Programm begann.
Die obligatorische Sicherheitsübung verwandelte sich rasch von einer bloßen Formalität in ein erstes kleines Abenteuer. Zweiter Offizier Ward führte uns hinaus an Deck, wo wir in der klaren arktischen Luft standen – jeder von uns in eine leuchtend orangefarbene Rettungsweste gehüllt. Vor der Kulisse zerklüfteter Berge und eisiger Gewässer lauschten wir seinen Worten, halb abgelenkt von der Aussicht, halb ehrfürchtig im Bewusstsein, dass dies nur der Anfang war.
Dann kam der Moment des Aufbruchs. Die Leinen wurden losgeworfen, die Motoren erwachten zum Leben, und die Plancius glitt langsam von Longyearbyen hinaus. An den Relingen versammelten sich die Gäste, Kameras in der Hand, und bestaunten still, wie die kleine Siedlung in der Ferne verblasste, während sich die wilde Weite vor uns öffnete.
Bald darauf füllte sich die Lounge mit Stimmengewirr und klirrenden Gläsern. Kapitän Levakov erhob sein Glas, flankiert von unserer Expeditionsleiterin Pippa und ihrem engagierten Team, die uns Tage voller Entdeckungen und Wunder in Aussicht stellten. Beim anschließenden Buffet machten wir Bekanntschaft mit den Talenten des Restaurantteams – und auch miteinander.
Als die lange arktische Dämmerung den Horizont umhüllte, blieben viele noch an Deck, dick eingepackt gegen die Kälte, unfähig, den Blick von der stillen Schönheit des Abends zu lösen. Schließlich zog es einen nach dem anderen in die Kabinen – erfüllt von Müdigkeit und der leisen, prickelnden Gewissheit: Morgen beginnt das wahre Abenteuer.